Samstag, 27. Februar 2010

Blairs 3 schrecklichsten Jobs (1/3)

Ich muss an dieser Stelle etwas gestehen. Ich war einmal Teil einer sogenannten "Drückerkolonne" und habe versucht arme Menschen am Telefon abzuzocken. Für Geld.

Allerdings hält sich meine Scham in Grenzen, den was ich verkaufen sollte war DAS hier:


Ja, ich verkaufte Safes. Mit folgenden Worten sollte ich Geschäftsleute,  die ich vorher willkürlich aus Telefefonbüchern pickte, am Telefon begrüssen:

"Einen schönen Guten Tag, meine Name ist M. Sie hatten sich vor kurzer Zeit für unsere Feuer- und Einbruchssicheren Schränke  interessiert und daher wollte ich Sie fragen ob einer unserer Mitarbeiter Sie einmal besuchen könnte."

Wenn ich es schaffte einen unserer "Mitarbeiter" loszuschicken bekam ich Provision. Wenn dabei ein Safe, äh. Feuerfester- und Einbruchssicherer Schrank. verkauft wurde auch. Und nicht wenig. Letzendlich ein durchaus lohnender Job wenn man es richtig anstellte wie mir die Chefin des Unternehmens, stets gewandet in diese Geschäftskostüme die RTL-Darstellerinnen tragen wenn Sie (erfolgreiche) Geschäftsfrauen darstellen sollen. Gern in grauenhaften Farben. Sehr gern in türkis, woher unter anderem meine Abneigung gegen diese Farbe zu kommen scheint. (Und aufgrund der Tatsache das ich zwischen 1986 und 1988 einen türkisfarbenen Syntetikparka tragen musste; wir hatten ja nichts!)

Einziges Problem, ich nahm unser Produkt echt einfach nicht ernst genug. Verdammt nochmal wozu sollte man denn auch ´nen Safe äh Feuer- ach Kacke, also einen Safe überhaupt brauchen. Wenn, dann kaufte man sich so ein Ding halt selbst. Aber Werbung dafür machen?

Ich kündigte nach einer Woche. Nachdem ich mehrere Male am Telefon zu den potentiellen Kunden sagte ich könne sie vollkommen verstehen, so ein Ding brauche kein Schwein.

Am vorletzten Tag lauschte ich gebannt folgender Anekdote: Meine Chefin hatte es geschafft ihre bildhübsche Tochter mit dem Sohn des westdeutschen Haupteigners der Firma zu verheiraten. Was gab es als Hochzeitsgeschenk? Ja, genau. Kein Witz, sie verschenkte wirklich einen.

Blairs 3 nervigsten Kinder im Ferienlager (1/3)

Wie sein Vornahme lautete habe ich vergessen, aber sein Nachname brannte sich unauslöschlich in meine Grosshirnrinde. So wie der Satz den er benutzte um mindestens 95 % aller Gespräche mit mir einzuleiten.

"Duhu, Thomas? Ich hab´da mal ´ne Frage!?"

Jaja, ich weiß, das klingt doch niedlich. Ist es aber nicht. Nicht ab dem zehnten Mal. Und eigentlich habe ich schon beim ersten Mal nicht grinsen können, denn der junge Mann um die 12 blickte dabei zu mir hoch, seine zu grosse Brille rutschte auf die Nasenspitze, er kniff die Augen zusammen und zog die Unterlippe hoch um eine Reihe spuckeglänzender Zähne freizulegen. Wenn er von weitem zu mir eilte war schon klar was kommen musste und ich gestehe, mehr Verachtung und Widerwillen habe ich selten gespürt.

Delikates Detail am Rande. Er war der älteste von drei, ebenfalls ausgesprochen hässlichen Kindern. Und der Dümmste. Aber auch seine beiden Brüder (einer davon in der Gruppe von Herrn Köpke) hatten so jeweils ihre Schwächen. Welche das genau waren weiß ich nicht mehr, aber keiner nervte so sehr wie er.